Text: Meike Hannig, Aysu Yesiltepe – Bilder: Anna-Lena Fischer, Dilara Keskin, Meike Hannig
Wir haben uns mit den 'Historischen Tasteninstrumenten' beschäftigt. Hierbei ist uns eine Geschichte eingefallen, die von einem Mädchen handelt, das durch die Musik und ihr Instrument das Leben auf eine andere Art und Weise kennenlernt. Wir wünschen ihnen viel Spaß beim Lesen.
Immer noch sage ich kein Wort zu jeglichen Personen. Ich verschließe mich. Im Moment bleibt mir nur noch eine Sache, meine Viola da Gamba zu spielen. Doch leider habe ich dafür nicht genug Zeit, denn ich habe sehr viel Stress in der Schule. Außerdem macht mir noch etwas Sorgen.... Meine Eltern verheimlichen mir etwas, doch ich weiß nicht was.
In dem Moment kamen sie gerade zur Tür rein. Doch was sie dann sagten, schockte mich zu tiefst. Ich sollte auf ein Internat. WAAAAASSSSS???? Aber als ich hörte, was für ein Internat, atmete ich erleichtert auf, denn ich sollte auf ein Musikinternat. Doch wollte ich das? Eigentlich ja schon, aber würde ich dort Freunde finden, wenn ich mit niemanden sprach? Ich verwarf diesen Gedanken und konzentrierte mich auf das Wesentliche. Denn in einer Woche sollte es schon losgehen.
Nun stand ich also vor meinem neuen Zuhause. Als ich rein ging, fiel mir direkt etwas auf, überall war es bunt. Mir kam diese Welt so fremd vor. Ich war bisher immer in meiner eigenen grauen Welt geblieben. Ich glaube hier wird sich einiges für mich ändern.
In meinem Zimmer wartete schon meine geliebte Viola da Gamba. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie genauso grau und trist war wie ich. Aber wollte ich etwas daran ändern? Ich wusste es nicht. In dem Moment kam ein rothaariges Mädchen hinein. Sie stellte sich mir als Colette vor. Sie war mir sofort vertraut, und ich beschloss mich ihr zu öffnen. „Hallo“ mehr bekam ich nicht raus, nach jahrelangem Schweigen. Colette sah mich erst etwas komisch an, aber kam dann auf mich zu und begrüßte mich.
Inzwischen sind Colette und ich beste Freundinnen. Allerdings ist Colette die einzige, der ich vertraue. Außerhalb unseres Zimmers bin ich immer noch die alte graue Maus. „Och man, warum müssen wir unbedingt den Kunstraum aufräumen.“ In dem Moment kam mir eine Idee, ich nahm mir meine Viola da Gamba und fing einfach an zu spielen. Auch Colette nahm sich ihre Klarinette und spielte mit mir. Doch ihr Grinsen gefiel mir nicht, sie plante etwas. Und schon spürte ich den Inhalt einer blauen Farbdose auf meinem Kopf. Nun nahm ich mir auch eine Dose, die ich auf Colette kippte, wobei ich auch ihre Klarinette traf. Nun begann die große Farbschlacht. Und unsere Instrumente waren komplett bunt, genauso wie wir. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen. Sie war nicht mehr grau und trostlos, sondern bunt und fröhlich!